Bewegungsmotivation für kleine Faulpelze

Heute möchte ich euch ein tolles Bewegungsmotivations-Konzept vorstellen. Die Materialien sind für Lehrer und Erzieher gedacht, aber das Konzept ist so einfach, dass man es auch einfach zu Hause nachmachen und umsetzen kann.

Und zwar geht es darum Bewegung in Punkte umzuwandeln und damit eine Bewegungsreise zu machen. Klingt erst einmal kompliziert, ist es aber nicht. Die Karte stammt von Muuvit und ist wie gesagt eigentlich für ganze Schulklassen gedacht (was ich mit meiner Klasse auch machen), aber für den Lausbub hab ich es runtergebrochen.

Zum Prinzip:
Leider bewegen sich viele Kinder zu wenig, haben oft keine Lust draußen zu spielen und spazieren gehen ist ja eh langweilig (schaut euch dazu gerne auch meinen Blogbeitrag zum Thema Geocachen an). Dabei ist gerade Bewegung für Kinder sehr wichtig, dass sich nur so neben besserer Gesundheit, Wohlbefinden und Kondition Motorik und genetische Anlagen voll ausprägen können (Quelle). 12.000 Schritte empfiehlt der Deutsche Sportärztebund für Kinder pro Tag. Doch wieviel ist das? 60-90 Minuten moderate bis intensive körperliche Bewegung heißt es in einem Bericht der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin.

Was man dazu braucht:
Trotzdem ganz schön schwer vorzustellen. Daher sind wir für den Lausbub den Schritt gegangen und haben ihm einen Schrittzähler besorgt. Einfache Schrittzähler gibt es schon für 3-4 Euro, etwas robustere wie der vom Lausbub etwa 15 Euro. Er schien uns sehr robust zu sein (denn gerade bei Kindern fällt sowas ja auch mal herunter), kann 7 Tage speichern (falls wir mal nicht dazu kommen die Punkte des Tages einzutragen) und zeigt auch die zurückgelegte Strecke an (was der Lausbub sehr interessant findet und uns zu Aufgaben wie „Wie weit ist es denn von x nach y“ inspiriert, um somit den Lausbub noch mehr zu motivieren.
Darüber hinaus kann man ein individuelles Ziel wie auch bei den digitalen Fitnessbändern einstellen und anhand von Pfeilen wird angezeigt inwieweit dieses schon erreicht wurde.

Sowohl der Herzensmann, als auch ich, tragen schon seit geraumer Zeit Mi-Bänder, die unsere täglichen Aktivitäten und Schlafphasen überwachen. Dies ist dem Lausbub natürlich auch nicht verborgen geblieben und er fand es von Anfang an natürlich cool. Immer wieder fragt er uns, ob wir unser Ziel schon erreicht haben oder wie viele Schritte wir denn schon gegangen seien. Allerdings braucht man für so etwas ein Smartphone zur Auswertung (und das ist für einen fast 8jährigen definitiv noch zu früh), wohingegen ein einfacher Schrittmesser ein Display hat.

Punkte sammeln:
Natürlich fehlt bei den Schrittmessern die Möglichkeit mehrere Tage oder Wochen zu vergleichen und dazu ist eine solche Punktekarte eine super Möglichkeit. Wir haben dafür eine ganz einfache Regelung gefunden:
Die Auswertung machen wir immer am Ende eines Tages oder am nächsten Morgen. Pro 1000  Schritte darf der Lausbub ein Feld ankreuzen. Extra Kreuze gibt es pro 10 sportliche Betätigung (z.B. Fahrrad fahren, Hüpfkästchen spielen, Fußball spielen Skateboard fahren etc.)
So kann er sich beispielsweise für 10 Minuten Fußball spielen 3 Kreuze machen, wenn er dabei 2000 Schritte erreicht (2 Kreuze für die Schritte und 1 Extrakreuz für die sportliche Betätigung).

  
Aber was machen wir jetzt mit den Punkten?
Beim Muuvit-System werden die Punkte in Kilometer umgerechnet mit denen man auf der Karte reisen kann. Da diese Reise für das Punktesammeln einer ganzen Klasse ausgelegt ist, musste ich hier auch nochmal ein wenig umrechnen. So entsprechen beim Lausbub 23 Punkte (= 2300 Schritte) 230 Kilometer. Er hat sich am Anfang ausgesucht, wo er hinreisen möchte. Sein Ziel ist Athen, weil es dort Meer gibt und es warm ist. Mit Hilfe von google-maps, rechnen wir gemeinsam die Kilometer zwischen den Stationen auf der Karte aus und schauen, ob die Punkte ausreichen, um dorthin zu reisen. So konnte er dieses Wochenende aus dem Ruhrgebiet schon nach Frankfurt reisen. Für München fehlen ihm noch 100km (also 10 Punkte bzw. 10.000 Schritte). Es macht ihm super viel Spaß auf der Straße eine Route auszurechnen. So lernt er also auch noch etwas über Entfernungen und wo welche Orte liegen.

  
Die Idee die Bewegungsschritte/-Punkte in Schritte umzurechnen finde ich super, denn schließlich legt man durch Bewegung ja auch eine Strecke zurück. So scheint mir dies nur logisch und auch der Lausbub hat es bisher noch nicht hinterfragt.

Und was passiert am Ziel?
Wie das Projekt endet, ist durch Muuvit nicht vorgegeben, aber es wird vorgeschlagen etwas zum jeweiligen Standort zu machen (natürlich kann man das auch an Stationen zwischendurch) und so werde ich mir auch etwas überlegen, was wir machen, wenn der Lausbub in Athen angekommen ist. Vielleicht gibt es ja beliebte griechische Kinderspiele, die ich mit ihm ausprobieren kann oder wir gestalten gemeinsam eine imaginäre Reise ans Meer (wie das ganze aussehen soll, habe ich noch nicht genau durchgeplant).

Bisherige Erfahrung:
Wir haben dieses Wochenende mit diesem kleinen „Projekt“ gestartet. Durch das Geocachen gestern hatte der Lausbub mega viele Schritte gesammelt (18.000 an der Zahl) und war natürlich mega stolz. Auch Aufgaben wie „Wie weit/wie viele Schritte ist/sind es von x nach y“ löst er mit Begeisterung. Heute beim Fahrrad fahren auf dem Hof fragte er „Wie lange noch bis zum zweiten Kreuz?“ Ich denke er ist dadurch extra länger gefahren, als er es sonst getan hätte.
Es scheint also zu funktionieren. Für Kinder, die viel Sport treiben, ist es vielleicht eine interessante Ergänzung, jedoch nicht obligatorisch, doch für Kinder, die sich in der Regel wenig bewegen, kann es denke ich eine gute Motivation sein.

2 Gedanken zu „Bewegungsmotivation für kleine Faulpelze

  1. Frau Zweifachmama (@Zweifachmam)

    Hallo liebe Nichtmama,

    erstmal: ich finde es toll, was du dir für den Lausbub alles einfallen lässt!!!! *Hut ab*

    Bei meinen beiden Söhnen brauche ich eigentlich keine Bewegungsmotivation. Sie sind immer im Gange. Und gerade Geocachen ist ein Erlebnis für alle.

    Ich habe aber trotzdem sehr gern deinen Post gelesen, zum einen kenne ich ein zwei Kinder wo so ein Ansatz hilfreich ist. Zum anderen lese ich vom Schrittzähler 🙂 Mein Mann und ich nutzen zum Abnehmen Noom und haben dort einen integrierten Schrittzähler, heißt aber, wir müssten das Handy immer mitnehmen. Das funktioniert nicht. 🙂 Euer Armband klingt ganz interessant. Allerdings habe ich ein Wiko Smartphone und der kann zumindest mit dem Fitbit nicht kommunizieren. Daher meine Frage: Kann man das auch anders auslesen? oder geht das nur über die App?

    Der Schrittzähler vom Lausbub klingt auch nach einer guten Alternative. (Wobei die Amazon-Bewertungen nicht so doll klingen) :/

    Liebe Grüße
    Frau Zweifachmama

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  2. Muuvit-Team

    Liebe Nichtmama,

    es freut uns sehr, dass Sie mit Ihrer Klasse Muuvit durchgeführt haben. Schön, dass Sie Muuvit auch außerhalb der Schule nutzen! Wenn Sie Interesse haben einen eigenen Account für den Lausbub zu öffnen, können wir gerne behilflich sein. Schreiben Sie einfach eine Email an: muuvit.deutschland@muuvit.com.

    Sportliche Grüße,
    Ihr Muuvit-Team

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